1934: Änderung des Stadtwappens und Umbenennung von Straßen und Plätzen

Im Jahr 1934 änderten die Nationalsozialisten das Coburger Stadtwappen. Bis zu diesem Jahr zierte das Wappen der Stadt der Kopf des heiligen Mauritius, der obwohl Nordafrikaner im Wappen negroide Züge aufwies. Da nach dem nationalsozialistischen Weltbild der Kopf eines Farbigen nicht Symbol einer deutschen Stadt sein konnte, tauschte man das Stadtwappen aus. Das neue Wappen zierte ein SA-Dolch mit Hakenkreuz im Knauf vor einem schwarz und gold gespaltenen Schild. Das neue Motiv sollte die Bedeutung der Stadt für die Frühgeschichte der NS-Bewegung darstellen.[1] Das Wappen mit dem heiligen Mauritius kehrte aber schon 1945 auf Druck der Amerikaner wieder zurück und ist bis heute Symbol der Stadt Coburg.[2]

Neben dem Stadtwappen ersetzten die Nationalsozialisten auch einige Straßennamen der Stadt. So wurde zum Beispiel aus der „Mohrenstraße“ die „Straße der SA“; die „Löwenstraße“ wandelte man in die „Ludendorff-Straße“ und die „Bahnhof Straße“ in „Adolf-Hitler-Straße“ um. Die Umbenennungen erfolgten aus „rassischen“ Gründen oder zur Ehrung um das Dritte Reich Verdienter. Wie das nationalsozialistische Stadtwappen verschwanden die geänderten Straßennamen 1945 wieder und wurden durch die alten Namen ersetzt.[3]


[1] Bayerns Gemeinden: Coburg (Stand: 20. Januar 2010);„Voraus zur Unzeit“. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. Katalog zur Ausstellung der Initiative Stadtmuseum Coburg e. V. und des Stadtarchivs Coburg im Staatsarchiv Coburg. 16. Mai bis 8. August 2004. Coburg 2004. (= Coburger Stadtgeschichte. Band 2). S. 24, 120.

[2] Ebenda, S. 26.

[3] Ebenda, S. 122; Schneier, Walter: Coburg im Spiegel der Geschichte. Von der Urzeit bis in die Gegenwart. Auf den Spuren von Fürsten, Bürgern und Bauern. Coburg 1986. S. 304.