Finkenauer Weg
von Lisa Hopf und Ariane Kobriger
Die Von-Schultes-Straße bildete auf der Trasse des alten Finkenauer Weges die südliche Verlängerung der Ketschendorfer Straße ab der Einmündung der Karchestraße und verlief bis zur Bamberger Straße. Johann Adolf von Schultes (1744-1821) war Jurist. Nachdem er 1797 einen Adelstitel erlangt hatte, begann er 1803 seinen Dienst als Geheimer Archivrat am Landesministerium des Fürstentums Sachsen-Coburg-Saalfeld. Von 1808 bis zu seiner Pensionierung 1817 war er Direktor der herzoglichen Landeregierung in Coburg. Neben der Beschreibung der Grafschaft Henneberg ist seine bedeutendste Arbeit die seit 1814 in drei Bänden erschienene Coburger Landesgeschichte des Mittelalters.
Seit 2015 trägt die von-Schultes-Straße den Namen Max-Brose-Straße. Benannt wurde sie nach Max Brose (1884-1968). Das von ihm 1919 nach Coburg verlegte und heute weltweit operierende Coburger Unternehmen „Brose“ hat seinen Sitz in dieser Straße. Jedoch wurde diese Straßenumbenennung deutschlandweit in der Presse und der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, da Brose Mitglied der NSDAP, während der NS-Diktatur Coburger IHK-Präsident bzw. ab dem Geburtstag Hitlers am 20. April 1938 bis 1943 Wehrwirtschaftsführer war und zudem in seiner Firma während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter beschäftigt hatte.