Coburger Postämter
Coburgs erster Stahlskelettbau – die Hauptpost in der Hindenburgstraße (1931), Bild: Stadtarchiv Coburg, Signatur Fo._04.01._H_00045
Von der herzoglich Sächsischen Post, über die Thurn-und-Taxis’sche Post und die Reichspost bis zur Deutschen Bundespost: Das Recht bzw. das Monopol zur Beförderung von Schriftstücken und anderen beweglichen Gütern ging im Laufe der Zeit durch viele Hände. Jede dieser Einrichtungen unterhielt in Coburg Ämter und Dienstgebäude. Viele sind bis heute im Stadtbild erhalten, auf ihre frühere Nutzung weist aber oft nichts mehr hin. Eine Spurensuche durch die Coburger Innenstadt:
Das markanteste, in den meisten Köpfen heute noch als „Postamt“ verankerte Gebäude, ist die ehemalige Hauptpost in der Hindenburgstraße. Sie wurde von 1929 bis 1931 im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ erbaut und am 24. August 1931 als „Post-, Telegraphen- und Fernsprechdienstgebäude“ eingeweiht. Bereits vor Baubeginn war der Entwurf des Architekten Robert Simm – im architektonisch bedeutenden Baustil der „Münchener Postbauschule“ – umstritten. Das Gebäude steht heute als Baudenkmal unter besonderem Schutz. Im Erdgeschoß gibt es noch heute einen kleinen Postshop.
Bis zur Eröffnung des Postareals in der Hindenburgstraße war das zentrale Dienstgebäude der Reichspost zwischen Oberem Bürglaß und Allee angesiedelt. In dem 1876/1877 von Stadtbaurat Julius Martinet (1829-1899) erbauten Ensemble in neugotischem Stil mit der Adresse Oberer Bürglaß 34-36 befand sich bis 1931 das Post- und Telegrafenamt der Reichspost. Heute sind in den denkmalgeschützten Gebäuden das Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Oberfranken und die Kammer Coburg des Arbeitsgerichts Bamberg untergebracht.
Kaum noch mit einem ehemaligen Postamt in Verbindung gebracht werden die Gebäude Markt 6 und Steinweg 5. Im so genannten „Uz’schen Haus“, zentral am Coburger Marktplatz gelegen, befand sich Ende des 18. Jahrhunderts das Kaiserliche Postamt. Im Steinweg 5 (Ecke Georgengasse), gegenüber des Gräfsblocks, befand sich im damaligen Gebäude der Creditkasse des Spar- und Hülfevereins in Coburg ab 1860/1861 das Thurn und Taxis’sche Lehenspostamt. Heute sind in den Gebäuden eine Bankfiliale und ein Schuhgeschäft.