Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zur Aktualität von Luthers Botschaften
Heinrich Bedford-Strohm, seit 2014 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern verbindet viel mit Coburg. Hier verbrachte er einen Teil seiner Kindheit und besuchte das Gymnasium Casimirianum unweit der Morizkirche, an der er von 1997 bis 1999 sowie von 2002 bis 2004 als Pfarrer wirkte.
„Martin Luther war ein zutiefst authentischer Mensch. Das, was er gesagt hat, hat er tief im Herzen gefühlt und hat es auch mit großer Leidenschaft zum Ausdruck gebracht. Das hat mich immer an der Person Martin Luther fasziniert. Auch die Irrtümer gehören dazu und die müssen wir auch heute klar ansprechen. Aber dass Martin Luther ganz authentisch für den christlichen Glauben eingestanden hat, das fasziniert mich. Luther ist hochaktuell für 2017. Denn aus der Freiheit eines Christenmenschen leben ist genau, was wir heute brauchen, nämlich dass wir keine Angst haben müssen. Dass wir auch keine Angst vor äußeren Autoritäten haben müssen, sondern einstehen können für das, woran wir glauben und das aber so tun, dass wir für die anderen auch da sind. Dass wir uns für die Gemeinschaft engagieren, dass wir uns für die Schwachen engagieren. In der Flüchtlingsfrage ist das relevant, in der Frage sozialer Gerechtigkeit zwischen arm und reich, hier aber auch weltweit, ist das relevant. Das sind alles Fragen, wo wir aus der Kraft des Glaubens auch öffentlich Position beziehen und ich glaube, da sind wir in guter Tradition Martin Luthers.“