Der Marienverein im Herzogtum Coburg
Jahresbericht 1906
„Edel sei der Mensch hilfreich und gut! Und unermüdlich schaff‘ er das Nützliche, Rechte!“ (Goethe)
Am 22.01.1900 wurde in der Aktienbierhalle in Coburg der „Verein für ländliche Kranken- und Wohlfahrtspflege“ – genannt Marienverein wegen der damaligen Herzogin Marie – gegründet, dessen Vereinsbezirk der Landratsamtsbezirk ist.
Dieser steht unter dem Protektorat von Herzogin Marie von Sachsen-Coburg und Gotha. Prinzessin Beatrice von Sachsen-Coburg Gotha wurde als Ehrenvorsitzende gewählt und hat allen Versammlungen des Vereins präsidiert.
Der gesamte Marienverein umfasste im Jahr 1906 32 Zweigvereine und hatte 3.325 Mitglieder. Die Zweigvereine beschäftigten zu diesem Zeitpunkt elf Krankenpflegerinnen und unterhielten zwei Kindergärten, die auch Krankenpflege übernahmen.
Der Zweigverein Coburg, zu dem 1906 Dörfles, Esbach, Wüstenahorn und Cortendorf gehörten, hatte 194 Mitglieder. Er übernahm die Fürsorge für Kranke und Bedürftige, namentlich für Witwen und Waisen. In drei Landorten wurden Weihnachtsbescherungen veranstaltet. Die Mitglieder verteilten in diesem Jahr in Cortendorf beispielsweise 112 Portionen Suppe mit Fleisch und Reis, 64,5 Liter Milch und 2,5 Flaschen Wein.
Das verwendete Material wurde freundlicherweise von Herrn Eberhardt Escher zur Verfügung gestellt.