Max Schamberger: Lehrer in Neuhaldensleben
Nach Beendigung der Referendarzeit in Magdeburg im Jahr 1910 ernannte der Magistrat der Kleinstadt Neuhaldensleben Max zum Oberlehrer am städtischen Gymnasium. Dies geschehe in der Erwartung, heißt es in der Ernennungsurkunde, dass …
„… Dr. Max Schamberger Seiner Majestät, seinem Könige und Herrn gemäß dem von ihm geleisteten Diensteide und in voller Hingebung an die Interesse des Vaterlandes allzeit treu und gewärtig, stets seiner Pflicht zum Gehorsam gegen die Staatsgesetze und zur Ehrfurcht vor dem Bekenntnis seiner Kirche eingedenk sein und er in dieser Beziehung sowie durch seinen Wandel der Jugend zum Vorbild dienen werde.“
Pflicht zur Treue, Gehorsam und Ehrfurcht waren die Tugenden, die der preußische Staat einforderte, und Dr. phil. Max Schamberger erfüllte die Erwartungen. An seiner neuen Wirkungsstätte lebte sich der junge Lehrer schnell und gut ein. Er gewann sich, wie es in einer Laudatio heißt, „in kürzester Zeit durch sein offenes und aufrichtiges Wesen die Achtung und Liebe seiner Kollegen und Schüler sowie deren Eltern“.
Warum er keine Ehe einging, wusste auch der vertraute Bruder nicht. Max soll, mutmaßte dieser, in ein noch zu junges Mädchen aus angesehener Familie in Magdeburg unglücklich verliebt gewesen sein. Sein Hobby war nach väterlichem Vorbild die Jagd, und wenn er dazu eingeladen wurde, schoss er Vögel, die sein Vater sogleich mit Begeisterung ausstopfte und seiner großen Vogel-Sammlung in der Seidmannsdorfer Schule zufügte. Diese prächtige Sammlung sollte eines Tages in Maxs Besitz übergehen, das war ausgemacht. Deshalb bereitete er im Gymnasium im Sommer 1914 Räumlichkeiten für ihre Aufnahme vor.
In diesen Sommerferien waren die beiden Brüder, die bis zur Studienaufnahme des Älteren keinen Tag getrennt verbracht hatten, wie in allen großen Ferien zuvor zusammen wandern gewesen. Täglich hatten sie eine Ansichtskarte aus den Alpen an Alberts dem Wandern abholde junge Ehefrau Grete und dem Töchterchen Ilse geschickt.