Stolperstein für Wilhelm Sandler, Nordlehne 3
Wilhelm Sandler wurde am 18. September 1876 geboren. Bereits im Sommer 1931 bekam der Jude den Hass der Nazis zu spüren. Eines Abends bedrohten sie ihn in der Nähe seiner Wohnung und schlugen ihn brutal ins Gesicht. Wie viele andere Juden, denen ähnliches wiederfahren ist, reichte Wilhelm Sandler bei der Polizei und bei der Stadtverwaltung Klage ein – allerdings ohne Erfolg. Man erwiederte den Opfern, dass sie harmlose Vorfälle, „in denen meistens polizeiliches Einschreiten überhaupt nicht veranlaßt war“, aufbauschen würden.
Am 21. März 1933 wurde Wilhelm Sandler verhaftet und als sogenannter Schutz-Häftling in die Alte Herberge neben dem Rathaus gebracht und misshandelt. Im April 1933 wurde er aus der Haft entlassen. 1936 flüchtete er aus Coburg und ging nach Ilmenau. Dort verhafteten die Nazis ihn und deportierten ihn ins KZ nach Auschwitz, wo er 1943 ermordet wurde.
Die Patenschaft über den Stolperstein von Wilhelm Sandler hat Astrid Förster übernommen.