Erinnerung an Coburger Gaststätten
Ein Bericht von Helga Borczyk
Mein Name ist Helga Borczyk und ich wurde 1946 in Coburg geboren. Ich wohnte mit meinen Eltern und meinen beiden Schwestern in der Seidmannsdorfer Str. 2. Gut erinnere ich mich noch an einige Wirtshäuser, die es in Coburg früher gab. Bei schönem Wetter lief die ganze Familie-sonntags oft zum Eckardtsberg, ich war damals noch im Grundschulalter.
Am Ende der Straße war das Gasthaus „Klein Amerika“. Da das Geld knapp war, mussten wir drei Mädchen uns eine Sinalco teilen. Aber das Spielen vor der Gaststätte im Sandkasten und das Schaukeln war viel wichtiger! In der Nähe unseres Wohnhauses am Steintor gab es in der Nachbarschaft gleich drei Wirtshäuser: Das„Steintor 11“ und die Gaststätte „Deutsches Eck“ mit der Metzgerei Bohl.
Die Gastwirtschaft hatte einen großen Saal, in dem 1970 der Polterabend meiner Schwester gefeiert wurde. Auch im Wirtshaus „Zum halben Mond“ mit der Metzgerei „Tenner“ gab es einen großen Saal, der für mich noch von Bedeutung sein sollte: 1963 besuchte ich mit meiner Cousine und meiner Freundin in der Spitalgasse die Eisdiele Pfannenschmidt, die von allen „Quick“ genannt wurde. An dem Tag kamen auch vier junge Männer ins „Quick“, die alle Anzug und Schlips trugen, was zu dieser Zeit Voraussetzung war, um in ein Lokal eingelassen zu werden. Jürgen, einer dieser jungen Männer, wurde später mein Mann. Im Saal des Wirthauses „Zum halben Mond“ feierten wir dann 1965 unsere Hochzeit.