Pferdefleisch
Gleich am Ende des Krieges wurde in Dörfles bekannt, dass überall dort, wo man größere bespannte Einheiten auflöste, Hunderte von Pferden versteigert und verkauf wurden. Da machten sich auch vier Dörfleser Männer auf, um solches Pferdematerial zu erwerben. Einer von ihnen war Kavallerist gewesen und ging uniformiert mit auf die Tour, um besseren Anschluss zu finden. Es wurde auch tatsächlich der Fall, dass man in Schlüchtern in Hessen, in Erfurt und Kassel einige Pferde gekauft und mit dem Bahntransport nach Hause gebracht hat. Bei dem Verstrich in Erfurt waren auch viele verletzte Pferde darunter. Man gab diese als Schlachtware um den Preis von 50 Mark pauschal, ab, damit sie nicht verhungerten. Pferdefutter gab es nicht viel. 30 Schlachtpferde wurden gekauft und nach Dörfles gebracht. Dort wurden sie auf den eigenen Anwesen etwas herausgefüttert und nach und nach geschlachtet, so dass die ganze Einwohnerschaft von Dörfles preiswertes Fleisch bekam.
Spitzbuben
Nach dem verlorenen Krieg war die Moral der Bevölkerung sehr gesunken, Diebstähle waren an der Tagesordnung. So wurden am 20. September 1919 dem Bauern Böhm die Gänse gestohlen, ebensolchen Verlust hatte auch der Lehrer Wilhelm zu beklagen. Das größte „Wildweststück“ leisteten sich aber Spitzbuben auf dem Rittergut Neudörfles.
Nach Aufzeichnungen von Lehrer Wilhelm wird der Diebstahl so geschildert:
In der Nacht auf den 27. Juli 1920 drangen Diebe ins Rittergut Neudörfles ein. Auf dem Gut herrschte zu dieser Zeit die Maul- und Klauenseuche, ebenso wie in Dörfles. Dadurch lenkte sich die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers auf die Rinderställe, die auf der Ostseite des Gutes lagen, während die Pferdeställe nach Westen zu weniger beachtet wurden; auf diese hatten es die Diebe abgesehen.
Am 28. früh waren aus dem Pferdestall 4 Ackerpferde mit vollem Geschirr und Decken, dazu noch ein Kutschwagen, Break genannt, verschwunden. Wie festgestellt wurde, haben nachts zwischen 11 und 12 Uhr vier Männer von der Westseite her die Stalltüre des Gutes geöffnet und die Pferde, nachdem sie die Pferdehufen mit Säcken umwickelt hatten, auf die Wiese geführt und an den Wagen gespannt. Über einen Kartoffelacker wurde die Straße erreicht. Das seltsame Gespann, 2 Pferde vorne und 2 Pferde hinten am Wagen, wurde in Coburg an der Ecke Coburger Hof von einem Polizisten bemerkt, doch schöpfte der keinen Verdacht.
In Creidlitz bogen sie nach Triebsdorf ab. Bis dorthin konnte ihre Durchfahrt im scharfen Trab festgestellt werden. Trotzdem am anderen Morgen die Verfolgung mit Autos aufgenommen wurde, blieben sie verschwunden. Der Rittergutsbesitzer Ulmann setzte eine Belohnung von 3000 Mark aus, aber vergebens. Später hat man gemunkelt, dass Betriebsangehörige am Diebstahl beteiligt gewesen seien. Aber heraus kam nichts.
Während seines Berufslebens steigt der gelernte Schriftsetzer Falk Kücker vom Lehrling bis zum Leiter der Setzerei der Neuen Presse Coburg auf. Dabei steht sein Name symbolisch für die Einführung neuer Techniken.
Ich ho ma öft fei übalecht,
wos äächntlich die Leut bawecht,
worüm, wieso, wofüa im Laam
muß üaroll a Wappn gaam?
Eine ähnliche Überschrift zierte die Zeitreise unserer Schülerzeitung in einer der Jubiläumsausgaben der Casiopeia. Damals hieß es noch 25 Ausgaben in acht Jahren – eine erstaunliche Quote, denn jedes Jahr erschienen drei Ausgaben.
Als ich das erste Mal nach Coburg, aber auch Deutschland überhaupt, gekommen bin, war ich mit gemischten Gefühlen angekommen und war gleichzeitig etwas überrascht.
Die Otto-Schmidt-Straße hieß vor 1933 Von-Mayer-Straße, benannt nach dem Coburger Geheimen Kommerzienrat Jakob Freiherr von Mayer (1832-1901).
Um etwas Abwechslung in den Tagesablauf der Mitarbeiter der WEFA – Werkstätten für behinderte Menschen in Rödental zu bringen, stellte Gruppenleiter Michael Schäfer im Jahr 2000 in einem Kellerraum eine alte Tischtennisplatte auf. Diese wurde innerhalb kürzester Zeit so rege genutzt, dass man mit der Organisation eines geordneten Spielbetriebs begann.
In amüsanten Anekdoten und kleinen Geschichten werden im vorliegenden Lesebuch die historischen Wurzeln des Sports in Coburg wiederbelebt und in unsere Erinnerung zurückgebracht. Die Stadt Coburg, die mit dem ersten Deutschen Turn- und Jugendfest 1860 die Grundlagen für die nationale Sportbewegung gelegt hat, kann mit Fug und Recht von sich behaupten, eine Sportstadt zu sein.
Der Sportverband Coburg 1921 e.V. freut sich, dass eine Ausgabe der Lesebücher des „Digitalen Stadtgedächtnisses“ sich nun dem Thema Sport in Coburg widmet. Alle, die hieran mitgearbeitet haben, sind sich sicher, dass man mit der Geschichte und den Erfolgen im Sport auch ein dickes Buch hätte füllen können.
Ein kleines rotes Auto, ein steiler Berg und ein angstvoller Mensch. Das beschreibt am besten mein erstes Bobby-Car-Rennen. Gespannt stieg ich auf das kleine Auto und war froh, als ich das sportliche Rennen gemeistert hatte.
Nicht nur die Amerikaner sorgten durch die Requirierung einer Vielzahl von Wohn- und Geschäftsgebäuden für die Zwecke der Militärregierung für drangvolle Enge in den Wohnungen. Als nicht zerstörte Stadt bekam Coburg seit Kriegsende ca. 15.000 Flüchtlinge und Heimatvertriebene zugewiesen, was – mit den noch hier lebenden „Displaced Persons“ (ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene) – zum sprunghaften Wachstum der Stadtbevölkerung von ca. 32500 (1939) auf knapp 50.000 (1947) führte.
Gleich drei Mal gelang es dem Coburger Horst Jürgen Schunk von 1990 bis 1996 namhafte Künstler nach Coburg zu bringen und so dem Wahlkampf der SPD Coburg kräftig einzuheizen.
Am 21. Januar wird das frühere Faßeichamt in der Webergasse zu einer Wärmestube für Arbeiter eingerichtet
Geschichte ist mehr als das Auswendiglernen von Daten und Fakten.
Geschichte kann man sehen, hören und fühlen – eben erleben. Dies gilt
insbesondere für die Stadtgeschichte. Welche Geschichten erzählen die
Brunnen, an denen man täglich vorbeiläuft? Was verbirgt sich hinter den
Stadttoren? Die eigene Stadt kennen zu lernen heißt auch, die eigenen
Ursprünge zu ergründen. Artikel, Fotos, Filme und Audio-Dateien zu den
historischen Fakten Coburgs und zu Zeitzeugenberichten werden im
Digitalen Stadtgedächtnis für alle gesammelt.
Stadtgeschichten – Mit Ohren und Augen auf historischen Spuren – HörBilder von Daheim
Ein Projekt der Stiftung Zuhören und des Bayerischen Rundfunks.
Als mein Großvater, Georg Friedrich Anton Krug (1842 – 1905) sein Kürschnergeschäft aus der Ketschengasse in den Steinweg verlegte, war im Haus Nr. 45 eine Mehlhandlung, betrieben von Familie Berghold.
Ende Oktober 2013 hat ein Defekt an der Sprinkleranlage des Landestheaters die historischen Räumlichkeiten beschädigt.
Wegen Hochwassers wird Katastrophenalarm ausgelöst. Der Pegel zeigt 4,33 Meter (3,93 über normal). Am Bahnhofsplatz steht das Wasser 1,20 Meter hoch.
Die Straße Weichengereuth befindet sich im südlichen Coburg zwischen dem Neuen Weg und der Wasserstraße.
Hans hatte aus einer Schonung eine kleine Fichte geholt, sie im Stübchen in einen alten Eisentopf gestellt, Sand eingefüllt und den dünnen Stamm mit Schnüren an die beiden Topfhenkel gebunden. Etwas geliehenes Lametta vom Bauern verteilte er gleichmäßig dünn über die Zweige. Mit dem Silberpapier von einstiger Wehrmachtsschokolade formte er zusammen mit Jank Sterne.