Coburg blieb am Anfang des Krieges wie durch ein Wunder von damatischen Ereignissen verschont. Die Stadt lag zum Glück wie im Dornröschenschlaf. Eines Tages änderte sich die Situation, bekam unser Städtchen die Schrecken des Krieges hautnah zu spüren.
Bombenangriff auf Coburg?
Es war Fliegeralarm, wir wurden aus dem Schlaf gerissen und mussten die Nacht im Luftschutzkeller verbringen. Dies war am 20. August 1940 in der Ferienzeit. Doch aus heiterem Himmel kam es plötzlich zu Detonationen und schrecklichen Erschütterungen. Wir erschraken alle sehr. Einerseits waren die Geräusche so schlimm, dass unser Haus, wie bei einem Erdbeben wackelte, die Kellerwände zitterten und bebten und ließen uns mehrmals von den Sitzen hochfahren. Es waren unheimliche, schreckliche Momente. Hierbei machte sich Angst und Furcht breit. Wir standen unter Schock. Gleich die bange Frage: Folgen jetzt noch weitere Detonationen? Und war das der erste Bombenangriff auf Coburg?
Irgendwann mit der Entwarnung endete diese furchtbare, erlebnisreiche Nacht.
Anderntags auf dem Weg in die Stadt konnte man erstmals die Auswirkungen der Bombentreffer sehen. Immerhin war das Institut Stadtler in etwa 200 m Luftlinie von meinem Elternhaus entfernt. Gründe, warum wir in vergangener Nacht die Bombeneinschläge so krass spürten und hautnah wahrnahmen. Zusammen mit meiner Freundin Isolde, betrachteten wir ängstlich das durch Bomben getroffene Wohnhaus mit den hinterlassenen Schäden und lehnten so am Zaun. Das wir just in diesem Moment von meinem Vater fotografiert wurden, war reiner Zufall.
Das erste Foto zeigt uns Kinder mit dem bombengeschädigten Wohnhaus im Hintergrund.
Doch Tage später wurde mein Vater als auszubildender Offizier zur Wehrmacht nach Trier an die Westfront eingezogen.
Ebenso weist die Zeitungsreportage mit Foto auf das damalige Zeitgeschehen hin.
Allerdings wurde in jener Nacht noch ein weiteres Privathaus durch Bomben getroffen, wiederum in unmittelbarer Nachbarschaft meines Elternhauses. Hierbei handelt es sich um das stattliche Wohnhaus der Familie Schamberger, einst bekannte Bürger unserer Stadt. Und das bombengeschädigte Wohnhaus stand auf der rechten Seite des Marienberges, (von der Ketschendorferstrasse ausgehend). Doch das Grundstück endet mit Einmündung zur Hohenstraße. Luftlinie von uns entfernt etwa 150 m.