1879 hat Klempnermeister Herrman Läßker in Coburg, Neustadter Straße 2, damals noch zur Kasernenstraße gehörend, eine Klempnereiwerkstatt im eigenen Grundstück errichtet. Im Jahre 1884 hat er die Coburger-Gothasche Staatsangehörigkeit erworben. Zu dem Werkstattbetrieb kam dann noch ein Ladengeschäft für Haushaltswaren, in der Hauptsache Emaillegeschirr, Lampen, Petroleum, Zylinder usw., auch Sturmlaternen, die damals vor allem auf dem Lande gebraucht wurden, z.B. zur Beleuchtung der Fahrzeuge. Ein Teil der Kundschaft kam aus den nördlichen und westlichen Landbezirken des Herzogtums, teils zu Fuß, teils mit Pferdegeschirr. Bei Klempnerarbeiten außerhalb der Werkstatt, oft auf Bauten, waren Fahrrad und Tafelhandwagen zur Beförderung von Handelswerkzeug und Material in Betrieb. 1889 kam auf der Wanderschaft der Klempnergehilfe Franz Decker aus Paderborn nach Coburg und trat in der Klempnerei Läßker in Arbeit. Im Januar 1908 übernahm er den Werkstattbetrieb. Das Ladengeschäft wurde von der Familie Läßker noch bis Anfang der dreißiger Jahre fortgeführt. Nach dem Tod von Franz Decker übernahm 1939 sein Sohn, Franz Decker jun., den Werkstattbetrieb und seit dessen Tod 1961 ist sein Sohn Wolfgang Decker Inhaber. Im März 1932, noch unter Franz Decker sen., trat Paul Heym als Klempnerlehrling in die Werkstatt ein. Seit dieser Zeit ist er ununterbrochen, auch heute noch bei Wolgang Decker tätig. Nach 1900 war Hermann Läßker viele Jahre auch ehrenamtlicher Armenpfleger. Er gab an die gemeldeten Bedürftigten wöchentlich einen sog. Brotzettel aus, für den diese einen Laib Brot bei der Bäckerei erhielten.
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