„Von einer Anzahl liberal gesinnter Männer im Verein mit dem Hofbuchhändler Ernst Friedrich Riemann wurde 1886 das Coburger Tageblatt, General-Anzeiger für Stadt und Land, Organ für Politik, Lokalgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr ins Leben gerufen und damit dem Wunsch weiter Kreise entsprochen“, so schrieb 1949 Alfred Sauerteig in seiner „Coburger Zeitungsgeschichte“. In einer Abonnementseinladung wurden von den Redakteuren Ziele, Inhalte und Gestaltung der Zeitung dargelegt. Es sollte alles erscheinen, was für Handel, Landwirtschaft und Industrie von Intresse war.Das Coburger Tageblatt wurde zunächst im Hintergebäude Steingasse 16 gedruckt und verteilt. Ab 1888 wurden außerdem Annahmestellen für Inserate und Abonnenten in Sonnefeld und Neustadt b. Coburg eingerichtet. Die bescheidenen Druckerräume genügten bald nicht mehr den Anforderungen. 1888 siedelte man in neue Betriebsstätten am Gemüsemarkt 1 um und durch Zukauf 1904 in den Oberen Bürglaß 5. 1893 verkaufte Th. Hermann Wechsung aus Kassel, der erste Redakteur des Tageblattes, das Blatt an den Kommissionsrat Otto Kirchhof aus Sonderhausen, der 1901 den Verlagsleiter Friedrich Colbatzky in den Betrieb hereinnahm und 1908 die Druckerei und den Verlag an denselben veräußerte. Bereits zum 25jährigen Bestehen 1911 zählte das Tageblatt 7000 Leser. Bis zum Ersten Weltkrieg steigerte sich die Auflage auf 13 000. Durch die stete Aufwärtsentwicklung beschäftigte man sich nun mit Plänen für einen Neubau, der die mittlerweile entstandene Großdruckerei und den Verlag aufnehmen sollte. Mit einer gediegenen Feier wurden 1926 die neuen Räume in der Mohrenstraße/Ecke Hindenburgstraße bezogen. 1940 wurde das Tageblatt zwangsenteignet und mit der hiesigen Nationalzeitung zusammengelegt, 1942 wurde der Titel Tageblatt gelöscht. Schatten über dem Tageblatt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Frau Paula Colbatzky erst 1949 von der amerikanischen Militärregierung die notwendige Lizenz. 1954 erfolgte endlich der Wiedereinzug in das eigene Haus und im Mai 1956 die Aufstellung einer besseren Rotationsmaschine. Eine neue Epoche begann.
Durch zusätzliche Investitionen im technischen Bereich und durch den Aufbau eines modernen Anzeigenschalters wurden Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Die Auflage stieg ständig, das Coburger Tageblatt wurde von der eingesessenen oberfränkischen Verlegerfamilie Colbatzky an die E. C. Bauman KG, Kulmbach, verkauft. Dieser Verkauf, verbunden mit der Eingliederung des Neustadter und Rödentaler Tageblattes zu einem geschlossenen Zeitungsprodukt, gab der Coburger Bevölkerung im Rahman der Gebietsreform eine einheitlich große Zeitung. Die führende Zeitung in Stadt und Land, das „CT“, wird heute in einem der modernsten Druckereibetriebe Oberfrankens hergestellt, was letztlich der drucktechnischen Qualität zugute kommt. Seit Ende 1971 befinden sich die Verlags- und Redaktionsräume in der Coburger Löwenstraße 16.