Graf Berthold zu Henneberg verlieh der Stadt Coburg ein Privileg, in dem er der Stadt das Geld, welches er von Kaiser Ludwig erhalten hatte, zusicherte. Damals bestätigte König Ludwig Berthold von Henneberg einige Privilegien, die dieser von Kaiser Ferdinand II, Henrich VII und Heinrich VIII erhalten hatte. So wurden ihm die Privilegien über 1) die Berg- und Salzwerke, 2) die Erhebung in den Fürstenstand, 3) dass er alle Marktlehen nach seinem Willen vergeben dürfe, 4) dass er mit den Kurfürsten und Erzbischöfen verhandel dürfe, 5) die Verleihung der Burg Belried, 6) dass er einen Regenten in die Marck einsetzen dürfe, 7) die Erlaubnis das Heiratsgut von König Christian von Dänemark zu empfangen, 8) mit Graf Heinrich von Hohenstein zu verhandeln und 9) die Belehnung mit Schloss und Stadt Coburg bestätigt. |
Sachsen-Coburgische Historia
Original von Georg Paul Hönn
Verliehe vorernannter Graf Berthold zu Henneberg nachfolgendes privilegium der Stadt Coburg über das von Kayser Ludwig ihme concedirte Ungeld daselbsten: Nos Bertholdus Dei gratia Comes de Henneberg publice recognoscimus universis & singulis ad quod pervenerit praesens scriptum, quod habita matura deliberatione &consensu unanimai Henrici primogeniti nostri dilecti ungeldum oppidi nostri Coburg, nobis per Serenissimum Dominum nostrum, Dominum Ludovicum Romanorum Regem hereditarie collatum, ipsi oppido nostro pro sui melioratione &usu dedimus &damus, tradidimus &tradimus &in ipsum libere transferimus in his scriptis. Nolentes omnimodo ipsum ungeldum nobis ut antea aliqualiter usurpare, sive etiam quod nostri heredes aut posteri sibi ullo unquam usurpent tempore, sed quod ipsum praefato nostro oppido pro suo usu &melioratione perpetuis debeat remanere temporibus, praesenti scripto jubemus, volumus, &dictamus. Et ne praefati nostir oppidi cives in praemissorum ratihabitione in futuro contigat, quod absit, aliqualiter de fraudari, Nos eisdem praesentes pro evidenti testimonio dedimus &damus nostri &praefati nostri primogeniti sigillo. Nosq; Henricus praefatus Comes junior nos cum gentiore nostro praehabito consilio praesentibus astringimus ad perpetuam / firmam observantiam praemissorum, nostrum sigillum ipsis pro evidentia appendentes, Actum &datum Schleusing Anno Domini M CCC XXIII. in dominica proxima post Simonis &Judae.
Jetztermeldter König Ludovicus bestättigte domahlen Graf Bertholden derer Kaysere Friderici II. und Heinrici VII. ertheilte privilegia über die Berg- und Saltz-Wercke in der Herrschafft Henneberg / (2) das von Kayser Heinrich dem IIX. ertheilte privilegium wegen Erhebung in den Fürsten-Stand / (3) befahl er ihm seinen erstgebohrnen Sohn Marg-Graf Ludewigen zu Brandenburg / zusammt der Regierung über die gantze Marckt / gabe ihm Macht an seine Statt / da er mit Kranckheit befallen wurde / einen anderen Regenten zu ordnen / und solte ermeldter sein Sohn alle Marck-Lehen / nach Graf Bertholds willen verleihen / (4) truge ihm der Kayser auf an statt seiner zwischen denen Ertz-Bischoffen / denen Hertzogen zu Sachsen und Mecklenburg Handlung zu pflegen / (5) verliehe er ihm die Burg zu Belried mit seinen Zu- und Einbehörungen zu einem ewigen Reichs-Lehen / welche vorhin dem Küchen-Meister zu Nortenberg gewesen / (6) vergönnete er dem Grafen / wann er nicht länger Regent der Marck seyn wolte / daß er einen andern statt seiner verordnen möge. (7) Im folgenden 1324sten Jahre gab mehrerwehnter König dem Grafen Gewalt / vor seines Sohns Marck-Graf Ludwigs von Brandenburg Gemahlin das Heurath-Gut von deren Herrn Vater König Christiano in Denemarck zu empfangen. (8) Mit Graf Heinrich von Hohenstein und denen Hartz-Herren / wegen der Schäden / die sie in der Marck in seiner Majestät Dienst genommen / zu handlen / und gabe ihm (9) Schloß und Stadt Coburg in das Lehen.