Aufbruch in eine neue Zeit
Kurz nach unserer „Eingewöhnung- und Einarbeitungsphase“ begann eine spannende Bauplanungsphase, aus der 1988 ein beachtlicher Neubau mit 66 Betten hervorging. Nun war das „Altenheim Lützelbuch“ zum „Alten- und Pflegeheim Lützelbuch“ geworden, das mit seinen zwei offenen Pflegestationen (insgesamt 43 Betten), einer „beschützenden Pflegeabteilung“ (23 Betten) und zwei Rüstigenbereichen mit insgesamt etwa 40 Betten endgültig das Image eines Landarmenhauses früher Zeit vergessen machte.
Ab Mitte der achtziger Jahre veränderten sich zusehends die Mitarbeiter- und Bewohnerstrukturen.
So wurde die Zahl der mitarbeitenden Diakonissen immer geringer, und im Hinblick auf den Bewohnerkreis wurden kontinuierlich mehr und mehr alte und pflegebedürftige Männer und Frauen mit psychischen Veränderungen im Haus aufgenommen. Darüber hinaus folgten organisatorische Neuregelungen, und der im gesamten Pflegebereich bis dahin vorhandene Ausstattungsstandard wurde deutlich optimier. Der Anteil pflegebedürftiger Bewohner im gesamten Heimbereich stieg weiter an.
1989, in diesem für alle Deutschen so wichtigen Geschichtsjahr, kamen kurz vor Öffnung der deutsch-deutschen Landesgrenze zahlreiche DDR-Flüchtlinge über Tschechien in die Oberpfalz und somit auch in die Region Oberfranken. Von den seinerzeit mehr als 500 Flüchtlingen im Coburger Raum zogen 50 Personen, Männer mit Kindern und Frauen, für etwa drei Jahre in unseren Pflege-Altbau ein. Eine aufregende Zeit vieler Einzelschicksale, die wohl niemand von uns vergessen wird.
Im Jahr 1990 wurde das Mitarbeiter-Wohnhaus für die Einrichtungsleitung auf dem Heimgelände fertig gestellt.
Zwei Jahre später folgte eine schwierige Phase für das damalige Alten- und Pflegeheim Lützelbuch. Der Abbruch des so genannten „Oberen Hauses“, das in den dreißiger Jahren gebaut worden war, stand unabwendbar bevor. Wirtschaftlichkeitsgründe waren ausschlaggebend für diese so schmerzhafte Zäsur. Wir haben den Abschied von einem Stück Heimgeschichte erleben, verstehen lernen und verkraften müssen.
Von 1996 – 1998 wurden die Arbeiten für den II. Bauabschnitt durchgeführt. Hier entstand auf der Westseite des Neubaus I ein Ersatzbau mit 20 Einzelzimmern für den bisherigen „Altenheimbereich Haupthaus“.
Baulich haben sich die Gegebenheiten vor Ort während der vergangenen Jahre derart weiterentwickelt, dass der Ausstattungsstandard sämtlicher Räumlichkeiten heutigen Ansprüchen der Bewohner und Mitarbeitenden gerecht wird.