Die grüne Zonengrenze
Rolf Gareis: Zonengrenze Rodach Jägersruh-Holzhausen, 22.4.1960. Städtische Sammlungen Coburg EN 11512/3/28.
So „eisern“ wie die „Vorhang“-Methapher der innerdeutschen Grenze in der politischen Sprache des „Kalten Krieges“ als undurchdringlich apostrophiert wurde, war diese „grüne“ „Zonen Grenze“ bis zum Bau der „Mauer“ im Sommer 1961 gar nicht. Für Fahrzeuge unpassierbar, ermöglichte die Durchlässigkeit der Grenze vielen DDR-Bürgern bis zu diesem Zeitpunkt der vollkommenen Abschottung die Flucht in den „Westen“, der – wie hier – durchaus auch im geografischen Osten liegen konnte.
Der Blick des Fotografen schweift im April 1960 vom Rand des Rodacher Stadtwaldes die verbarrikadierte Straße entlang nach Südwesten über das thüringische Holzhausen zur Veste Heldburg.
Als diese Burg 1984 ausbrannte, betrachteten nicht nur die hilflosen Feuerwehrleute im Coburger Land den Feuerschein der „fränkischen Leuchte“. Ihre Löschbereitschaft wehrten die DDR-Behörden ab.