Eine neue Amtskette
Elisabeth Treskow: Amtskette des Coburger Oberbürgermeisters (Ausschnitt Hauptstück mit Stadtwappen), 1958. Stadt Coburg, Hauptamt.
Oberbürgermeister Langer wünschte 1949, ein Jahr nach dem Beginn seiner Amtszeit, eine Amtskette zu repräsentativen Anlässen tragen zu können. Nachdem die 1945 vom US-Stadtkommandanten eingezogene Amtskette aus dem „Dritten Reich“ wieder aufgetaucht war, sollte das Hakenkreuz auf der Kapsel durch das „St.-Mauritiuswappen“ ersetzt werden. Dies scheiterte jedoch 1950 an der Finanzierung.
Erst 1958 stifteten Industrie – die Stadt hatte 1951 eine Industrieförderungsgesellschaft gegründet – und Schützengesellschaft dem Oberbürgermeister eine neue Amtskette, jedoch nicht mit dem normgemäßen Wappenbild, sondern mit einem negroiden „Mohrenkopf“ im Hauptstück, das von einem blutbetropften Stacheldraht als Symbol der nahen DDR-Grenze gerahmt ist.