2. März 1933: Die Einrichtung einer Notpolizei

Um den angeblich notwendigen Schutz der öffentlichen Gebäude in der Stadt und die öffentliche Ordnung zu gewährleisten, wurde auf Veranlassung von NSDAP-Kreisleiter und Stadtrat Schmidt am 2. März 1933 eine Notpolizei, später Hilfspolizei, aufgestellt. Rekrutiert wurden deren Mitglieder aus SS, SA und dem Stahlhelm. In der Stadt selbst bestand die Notpolizei aus 59 SS-Angehörigen, die unter der Führung des Sonderkommissars, SS-Führer Emil Mazuw, standen. Die Notpolizei auf Ebene des Bezirksamtes wurde hauptsächlich von SA-Männern gebildet. Sie standen unter der Leitung des Sonderkommissars SA-Führer Fritz von Baczko. Neben den Bewachungsaufgaben erfüllte die Notpolizei nach kurzer Zeit weitere Aufgaben wie Festnahmen, Hausdurchsuchungen bei politischen Gegnern sowie Verhör und Bewachung der sogenannten Schutzhäftlinge. Die Überwachung und Misshandlung von politischen Gegnern sollte zur Hauptaufgabe der Notpolizei werden.[1] Die Notpolizei war also nichts anderes als ein Terrorinstrument der Nationalsozialisten, das die Machtergreifung auf allen Ebenen förderte.


[1] Fromm, Hubert: Die Coburger Juden. Geschichte und Schicksal. Coburg 2001. S. 61f.; Albrecht, Joachim: Die Avantgarde des „Dritten Reiches“. Die Coburger NSDAP während der Weimarer Republik 1922-1933. Frankfurt/Main 2005. (= Europäische Hochschulschriften. Reihe II. Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Band 1008). S. 185f.