Dritte Generation: Wilhelm und Heinrich Mönch
Ein Beitrag von Günter Kuch
Ehepaar Heinrich Mönch Quelle: privat
Wilhelm Mönch übernahm das Geschäft von seinem Vater im Jahre 1927.
Leider konnte sich die Firma seiner Dienste nicht lange erfreuen, denn eine tückische Krankheit hat diesen strebsamen erfahrenen Kaufmann, nur 52 Jahre alt werden lassen. Als er 1933 starb, schien das Ende dieses traditionsreichen Handelshauses gekommen zu sein.
Der zweite Sohn von August Mönch Heinrich Mönch hatte sich nicht dem kaufmännischen Berufe zugewandt, sondern ist seiner Neigung folgend Ingenieur geworden. Durch seine Tätigkeiten bei verschiedenen bekannten Firmen schuf er sich eine gute Existenz, die ihn immer mehr vom elterlichen Geschäft loslöste.
Heinrich Mönch sah sich nun plötzlich vor die Wahl gestellt, entweder die gesicherte Stellung als Ingenieur aufzugeben und Kaufmann zu werden oder aber im technischen Beruf zu bleiben und das weit über die Grenzen des Coburger Landes hinaus bekannte Geschäft in andere Hände gelangen zu lassen.
Heinrich Mönch entschloss sich der Tradition gehorchend 1933 zur Übernahme des Geschäftes. Durch nimmermüden Fleiß in den ersten Jahren, unterstützt von seinem überaus tüchtigen Prokuristen Karl Ziermann, gelang es die neuen Aufgaben zu meistern. Nachdem sich in den dreißiger Jahren das motorisierte Zeitalter durchgesetzt hatte, brachte es die für den Geschäftsbetrieb so bedeutungsvolle Umstellung, von Pferde- auf die Autohaltung. Im Jahre 1933 wurden die Pferde und Planenwagen verkauft und der erste Lastkraftwagen angeschafft, sodass nun alle Waren damit befördert wurden und so eine bedeutend raschere Belieferung der Kunden möglich war. 1936 erfolgte ein Erweiterungsbau für die Garagen mit einem Obergeschoss zur Warenlagerung. In den folgenden Jahren kamen weitere Motorfahrzeuge sowie ein PKW hinzu, so konnten nunmehr auch die regelmäßigen Kundenbesuche mit dem Auto vorgenommen werden.
Nachdem durch Beseitigung der Arbeitslosigkeit und Hebung der Kaufkraft, eine Besserung der wirtschaftlichen Lage eingetreten war, wurde diese durch den Beginn des zweiten Weltkrieges unterbrochen und führte damit wieder zu außergewöhnlichen Schwierigkeiten im Wirtschaftsleben. Der Lebensmittelgroß- und Einzelhandel litt besonders unter dem eingeführten Zwangswirtschafts-System. Nach dem totalen Zusammenbruch kam es zu nie geahnten Störungen und am Ende zu einer völligen Verknappung aller Waren. Zehn Jahre Zwangswirtschaft, eine gänzlich in Unordnung geratene Versorgung und ein fast zum Erliegen gekommenes Transportwesen, stellten die Geschäftsführung in den ersten Nachkriegsjahren vor kaum lösbare Aufgaben. Wie viel Improvisation und nie erlahmender Unternehmergeist dazu gehörten, um unter diesen misslichen Umständen ein Lebensmittelgroßhandelsgeschäft zu erhalten und weiterzuführen, kann nur der beurteilen, der in dieser Branche tätig war. Schließlich beendete die uns allen noch in Erinnerung stehende Währungsreform 1948 diesen Zustand und brachte bald darauf die Aufhebung der Zwangswirtschaft.
Ein neues Wirtschaftssystem, die soziale Marktwirtschaft kam auf, die Gewerbefreiheit brachte eine Unzahl neuer „Geschäftseröffnungen“. Nachdem der Handel für jedermann, ob mit oder ohne Fachkenntnisse frei war, kam es oftmals zu harten, manchmal auch skrupellosen Existenzkämpfen.
Ab 1954 wurde das Ladengeschäft viele Male umgebaut, um es immer wieder auf dem neuesten Stand zu halten. Auch die vermehrten kapitalkräftigen Zusammenschlüsse zu Genossenschaften und Großfilialen bilden für den freien mittelständigen Handel, eine große Gefahr.
1963 wurde der Laden erneut umgebaut und das erste Selbstbedienungs-Geschäft in Coburg eröffnet. Es war eine große Erleichterung. Die Waren mussten nicht mehr einzeln eingefüllt und abgewogen werden.
Herr Heinrich Mönch verstarb im Jahre 1967. Die Firma wurde von seinem Sohn Hans Mönch, der schon seit Jahren in der Firma tätig war, übernommen.