Stolperstein für Jakob Altmann, Kreuzwehrstraße 9
Jakob Altmann wurde am 20. Dezember 1867 geboren. Er wohnte nicht nur in der Kreuzwehrstraße 9, sondern betrieb dort mit seinem Bruder Josef Altmann auch eine Korbwarengroßhandlung. Nach jahrelangen Repressalien durch die Nazis mussten die Brüder ihr Geschäft nach der Reichspogromacht im Jahr 1938 und den darauffolgenden Verordnungen der Nazis zur Liquidierung der jüdischen Einzelhändler schließen. Jakob Altmann blieb trotz allem – vermutlich aufgrund seines hohen Alters in Coburg und war einer der letzten Juden, die noch in Coburg lebten. Am 10. September 1942 wurden er und fünf weitere Coburger abgeholt und nach Theresienstadt deportiert. Dort kam er in ein so genanntes „Ghetto“, das nichts anderes als ein Vernichtungslager war. Bereits im Mai 1942 hatten die Nazis dort ein Krematorium und eine Beerdigungsstätte eingerichtet. Ab Oktober 1942 gab es insgesamt vier Öfen, in denen täglich mehr als 180 Leichen verbrannt wurden. Etwa 57 Prozent der nach Theresienstadt deportierten Juden wurden später in andere Vernichtungslager im Osten gebracht, 23 Prozent sind im „Ghetto“ in Theresienstadt ermordet worden. Von Jakob Altmann verliert sich auf der Fahrt nach Theresienstadt die Spur. Nach Coburg ist der Jude nie wieder zurückgekehrt.
Die Patenschaft über seinen Stein hat Thorsten Zaddach übernommen.