Max Schamberger: Untauglich wegen starker Kurzsichtigkeit
„Untauglich wegen starker Kurzsichtigkeit und zu geringer Körpergröße.“ Das Verdikt des untersuchenden Stabsarztes bei der Musterung Mitte August 1914 muss für den 31-jährigen Oberlehrer Max Schamberger nicht unerwartet gekommen sein: Bereits 1908, nach Beendigung seines Studiums und seiner Promotion, war der damals 25-Jährige wegen seines schlechten Gesundheitszustands als untauglich für den Militärdienst abgelehnt worden. Damals fügte sich der 1882 in Sülzfeld bei Coburg Geborene und in Seidmannsdorf Aufgewachsene und nahm seine Ausbildung im Schuldienst auf.
Doch jetzt, wenige Wochen nach der Mobilmachung im deutschen Kaiserreich am 1. August 1914, versucht er bei der Musterung alles, um als Kriegsfreiwilliger anerkannt zu werden. So bestürmt er den Militärarzt, er sei Jäger, ein guter Schütze und könne Strapazen aushalten. Als Begründung für sein Drängen führt der ledige 31-Jährige an: „Wir Unverheirateten müssen zuerst hinaus, damit die Väter bei ihren Frauen und Kindern bleiben können!“ Es gelingt ihm, die Musterungskommission umzustimmen: Der schmächtige, stark kurzsichtige Oberlehrer aus dem Gymnasium Neuhaldensleben bei Magdeburg wird als Kriegsfreiwilliger anerkannt.