Das kleine Hofkonzert
Der gebürtige Coburger Walter Dorn kann sich noch sehr gut an die Dreharbeiten im Juli 1944 zu dem Kinofilm „Das kleine Hofkonzert“ unter der Regie von Paul Verhoeven erinnern: „Dienstlich war ich in Schweinfurt beschäftigt und habe drei Tage Heimaturlaub bekommen. Diese Zeit verbrachte ich dann natürlich in Coburg.“ Aus der Zeitung habe er erfahren, dass ein Spielfilm gedreht wird. „Sofort reifte bei mir der Entschluss, die Dreharbeiten aus nächster Nähe anzuschauen.“ Der Weg ging dabei zunächst auf die Veste Coburg. Dort sollte eine Szene des Streifens abgedreht werden. „Etwas Publikum war auch da und verfolgte gespannt das Filmteam bei seinen Arbeiten. Dieses war damals vom Kriegseinsatz , wie viele weitere Filmschaffende auch, freigestellt.“ Die Szene mit der Einfahrt zur Veste hat Herr Dorn mit einer Fotobox fotografiert, denn „mit der Kameratechnik hatte ich damals nichts am Hut.“ Am anderen Tag ging es in Richtung Hofgarten, ins Veilchental. Auch hier wurden Sequenzen gedreht. „Der Aufnahmewagen war auf Höhe Naturkundemuseum abgestellt. Zudem wurden im Tal extra Schienen für die Kameratechnik verlegt, um so einen wackelfreien Dreh zu ermöglichen. Die einzelnen Passagen und Dialoge waren enorm aufwendig, die Szenen mussten zigmal wiederholt werden“, erinnert sich Walter Dorn. Unter den Schaulustigen befanden sich auch eine ganze Reihe von Liliputanern von „Schäfers Liliput Revue“. Diese gastierte damals auf dem Coburger Schützenanger. Aufgrund der Kriegswirren konnte die Show nicht weiterreisen und hing fest. „Ihre nun freie Zeit verbrachten die Liliputaner damit auf die Bäume zu klettern, um eine bessere Sicht zu haben. Das Filmteam fühlte sich aber wohl in seiner Konzentration gestört und so musste die herbeigerufene Polizei für Ordnung sorgen.“
„Das kleine Hofkonzert“ mit Elfie Mayerhofer, Erich Ponto, Hans Nielsen, Hans Leibelt und Harald Paulsen kam 1949 in die Kinos.