Das Alpinzentrum Coburg: Ein „Eldorado“ der Kletterfreunde
Kletterer an der Außenwand des neuen DAV-Kletterzentrums Coburg am Dammweg.
In den alten Braugewölben am Hahnweg, hinter dem Union-Theater, hatte sich die Jugend der Coburger Sektion des Alpenvereins Mitte der 90er Jahre ihr eigenes Reich geschaffen. In mehreren Tausend Arbeitsstunden war – in Eigenarbeit aus Holzplatten zusammengezimmert – ein Kletterkeller entstanden, der so rege genutzt wurde, dass er schnell zu klein wurde. Kaum war die Erweiterung 1998 vollbracht, kam die Nachricht vom Abbruch: Der liebevoll errichtete Eigenbau sollte dem neuen Multiplexkino weichen – ein Rückschlag nicht zuletzt auch für die Jugendarbeit des Vereins, der sofort begann, nach einer Ausweichfläche zu suchen und sich in seiner Not auch an die Stadt und den Oberbürgermeister wendete.
Am Dammweg, in unmittelbarer Nachbarschaft zum damaligen Stadtjugendheims, der heutigen „CoJe“ und dem Freizeitbad „Aquaria“ fand man einen idealen Standort. Ein großzügiger Zuschuss der Stadt machte es schließlich möglich, dass nach 7-monatiger Bauzeit ein 1,3 Mio. DM teures „Kletterzentrum der Extraklasse“ an den Alpenverein übergeben werden konnte und so die Berge „ein Stück näher an Coburg“ heranrückten. Eine Investition in die Zukunft, die sich über die Jahre mehr als bezahlt gemacht hat, auch weil der Alpenverein mit einem Team aus über 40 Helfern den Betrieb auf rein ehrenamtlicher Basis sichert. Über 2.500 Griffe auf 500 m² Fläche laden an der 12 m hohen Wand des „Alpinzentrums“ zum Klettern ein.
Mit knapp 5.000 Besuchern – im öffentlichen Kletterbetrieb, beim Schulsport, im Rahmen von Kursen, Ausbildungen und Workshops sowie nicht zuletzt lokalen und überregionalen Wettkämpfen braucht man sich um die nötige Auslastung vorerst keine Sorgen zu machen. Das Klettern am „echten“ Felsen und in der freien Natur kann und soll eine solche, künstliche Kletteranlage natürlich nicht ersetzen. Gerade „unbewanderte“ Anfänger können hier aber – bevor sie sich raus in die Berge wagen – in einer sicheren Atmosphäre die ersten Schritte und „Griffe“ lernen, während erfahrenen Kletterer direkt vor der Haustür und ganzjährig im Training bleiben.