Der Brauch des Gautschens im Druckgewerbe
Der Gautschbrief von Falk Kücker
Wie viele traditionelle Berufe, so haben auch die Buchdrucker eine spezielle Freisprechungszeremonie, das „Gautschen“ – ein bis ins 16. Jahrhundert zurück verfolgbarer Brauch. Dabei wird der Lehrling nach bestandener Abschlussprüfung ohne Vorankündigung auf einen nassen Schwamm gesetzt bzw. in einer Bütte untergetaucht. Ganz schön nass wurde dabei Falk Kücker. Er war am 30. September 1961 der Gautschling bei der Neuen Presse Coburg. Auf den Ruf des Gautschmeisters „Packt an!“ wurde er von den Packern gefasst und in eine mit Wasser gefüllte Bütte gesetzt. Je mehr sich der Gautschling wehrt, desto mehr wird er auch noch von oben herab begossen, so dass er am ganzen Körper nass wird: „… obendrauf das ist dem Sohne Gutenbergs die allerbeste Tauf!“, so ist’s im Gautschbrief festgehalten.