Alexandrinenstraße

von Dilara Ciray und Constanze Thim

Verlässt man den Rosengarten in östlicher Richtung, sieht man sich einem beeindruckenden Ensemble von Villen gegenüber. Man befindet sich in der Alexandrinenstraße. Diese verbindet die Obere Anlage mit der Ketschendorfer Straße. Im Jahre 1841 wurde die Alexandrinenstraße angelegt. Ihre jetzige Bezeichnung erhielt sie allerdings erst 1849.

Herzogin Alexandrine war die Ausbildung der Jugend wichtig

Namenspatronin war Herzogin Alexandrine, die 1820 als Prinzessin von Baden in Karlsruhe geboren worden war. Am 3. Mai 1842 heiratete sie den Prinzen Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha, der später als Herzog Ernst II. (1818-1893) bekannt wurde. Alexandrine stand zu ihren Lebzeiten im Schatten ihres berühmten Gemahls. Dieser setzte sich in der großen Politik für soziale Errungenschaften ein. Im Kleinen gelang dies Alexandrine jedoch ebenfalls vorbildlich. Sie zeigte großes Engagement, wenn es um sozialen Fortschritt ging. Die Ausbildung der Jugend lag ihr sehr am Herzen.

1900 wurde die Alexandrinen-Stiftung ins Leben gerufen. Dieser verdankt das Gymnasium Alexandrinum, das zunächst 1852 von Caroline Stoeßel (1828-1878) als Höhere Töchterschule gegründet worden war, seine Existenz. Ebenso förderte der Alexandrinen-Verein ab 1894 den Bau von Arbeiterhäusern in Ketschendorf und im Hahnweg. Neben dem Alexandrinen-Diakonissen-Verein für Armen- und Krankenpflege unterstützte die Herzogin auch den Thüringerwald-Verein. Auf der Senningshöhe finanzierte sie den Bau eines Aussichtsturmes. Dieser wurde allerdings im Jahre 1936 schon wieder abgerissen. Er dürfte also nicht mehr so vielen Leuten noch in Erinnerung geblieben sein.

Viel wehmütiger wird es aber so manchem Coburger Bürger ums Herz, denkt er an das Ernst-Alexandrinen-Volksbad. Im Jahre 1904 starb Alexandrine. Da ihr die Volksgesundheit sehr am Herzen lag, vererbte sie der Stadt das Geld zum Bau dieser Schwimmhalle. Der prächtige Jugendstilbau reiht sich 1977 in eine Folge von Bausünden ein, als er zum größten Teil abgerissen wird, um einer Brücke zu weichen, die von nun an die Lossau- mit der Viktoriastraße verbindet.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.