Löwenstraße/Ludendorffstraße

von Maxim Mücke

Die heutige Löwenstraße endet im Westen an der Viktoriastraße und geht an ihrem östlichen Ende in die Hindenburgstraße über. Die Löwenstraße wurde am 18. Februar 1938 durch die Nationalsozialisten in Ludendorffstraße umbenannt. Dies geschah in Gedenken an den General Erich Ludendorff (1865-1937), welcher am 20. Dezember des Vorjahres verstorben war.

Ludendorff war Stellvertreter von Paul von Hindenburg

Während des Ersten Weltkrieges war dieser Stellvertreter des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg (1847-1934) und hatte damit eine führende Position in der Obersten Heeresleitung inne. Damit hatte er Einfluss auf Politik und Kriegsgeschehen. Nach dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs war er daran beteiligt, die bekannte „Dolchstoßlegende“ zu verbreiten. 1923 nahm Erich Ludendorff unter anderem am Hitlerputsch teil und wurde später Reichstagsabgeordneter.

In den letzten Jahren seines Lebens übte er Kritik an Adolf Hitler und der NSDAP, welche ihn allerdings als eine nationale Identifikationsfigur aufbauen wollten. Nach der Umbenennung behielt die Straße den Namen des Generals bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 1. Mai 1945 wurde sie als Entnazifizierungsmaßnahme wieder zur ursprünglichen Löwenstraße umbenannt.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.