Marienstraße

von Dilara Ciray und Constanze Thim

Welcher Schüler des Ernestinums kennt das nicht? Nach dem anstrengenden Sportunterricht am Anger kommt die nächste, fast unüberwindbar scheinende Hürde, die Sturmstreppen. Unendlich erstrecken sie sich nach oben. Der genervte Schüler nimmt kaum wahr, wie die kleine Sackgasse heißt, die am Fuße der Sturmstreppen liegt. Bei genauerem Hinsehen erschließt sich aber der Name. Es ist die Marienstraße. Benannt wurde diese im Jahre 1904 nach der Großfürstin Marija Alexandrowna von Russland. Diese war 1853 in Zarskoje Selo geboren worden. Doch was hat diese Dame mit Coburg zu tun?

Namensgeberin Großfürstin Marija Alexandrowna

Verheiratet war sie mit Prinz Alfred , Herzog von Edinburgh (1844-1900). An ihn war nach dem Tod seines Onkels, Herzog Ernst II. (1819-1893), das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gefallen. Marija wurde nun zusätzlich zu ihren anderen Titeln Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha. Ihr Mann Alfred starb im Jahr 1900 an Kehlkopfkrebs auf Schloss Rosenau. Sie selbst schied 1920 in Zürich aus dem Leben. Bestattet wurde sie im Herzoglichen Mausoleum in Coburg.

Ihren Namen verlieh sie, ebenfalls 1904, dem Marienberg, der die Ketschendorfer mit der Hohen Straße verbindet. Marija Alexandrowna darf allerdings nicht mit ihrer Namensgefährtin Marie (1799-1860), der zweiten Ehefrau von Herzog Ernst I. verwechselt werden. Diese hatte 1842 die Marienschule gegründet, den heute ältesten Kindergarten Bayerns.

 

Hinweis???

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.