Sally-Ehrlich-Straße
von Hilal Aydin
Die Sally-Ehrlich-Straße verläuft zwischen der Viktoriastraße und dem Zinkenwehr. Sie wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur nach dem Coburger Bürger Sally Ehrlich (1878-1942) benannt.
Ehrlich übernahm mit seinem Bruder Hermann die Hut- und Mützenfabrik seines Vaters und war im gesamten süddeutschen Raum erfolgreich. Er war ein jüdischer Kaufmann und lebte bis 1942 in dieser Straße. Während der antisemitischen Ausschreitungen infolge der so genannten „Reichskristallnacht“ wurde er von den Nationalsozialisten am 10. November 1938 vorübergehend festgenommen. Am 24. April 1942 wurde er aufgrund seiner Religionszugehörigkeit ins Konzentrationslager Izbica in Polen deportiert und schließlich ermordet. An seinem ehemaligen Haus befindet sich eine Gedenktafel, die der Erinnerung an die Geschehnisse dient. Ehrlichs Neffe besuchte Coburg 1945 und veranlasste die Umbenennung des Teils des Zinkenwehrs im Jahr 1946.