Sandstraße

von Lea-Sophie Bär

1903 wurde beschlossen, die nördliche Parallele der Hutstraße, Sandstraße zu nennen. Der Name des früheren Feldwegs leitet sich nicht von ihrer sandigen Bodenbeschaffenheit ab, sondern von der Familie von Sand. Diese kam 1396 nach Coburg. Als tüchtige Handwerker und durch die Heirat von Personen, welche gesellschaftlich höher standen, arbeitete sich die Familie Sand empor und gewann an Prestige und Wohlstand in Coburg. Sie führte viele Ämter in den höheren Rängen der Stadt Coburg aus, wie Bürgermeister oder Ratsherren. Der Flurname ,,Sandengrund“ entstand im 18. Jahrhundert, als ein Großteil der Fläche der Familie Sand gehörte.

Es kam zu einer Trennung der Familie, als ein Teil nach Erlangen zog, den Adelstitel ablegte und ein ganz neues Leben begann. Ein Angehöriger dieses Teils der Familie war der radikale Student Karl Ludwig Sand (1795-1820), welcher 1819 den Dichter August von Kotzebue ermordete. Diese Tat hatte zufolge, dass es 1820 zu den Karlsbader Beschlüssen kam, welche besagten, dass die Pressefreiheit annulliert und etliche studentische Burschenschaften und Turnverbände verboten wurden. Darüber hinaus wurden auf Grund der Ermordung etliche freiheitsliebende junge Menschen inhaftiert. Sand selbst wurde im Jahre 1820 hingerichtet.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.