Steinweg/Hans-Schemm-Straße

von Maxim Mücke

Der heutige Steinweg wurde zur NS-Zeit umbenannt. 1935 erhielt sie den Namen Hans-Schemm-Straße. Dies geschah in Gedenken an den kurz zuvor bei einem Flugzeugabsturz verstorbenen Hans Schemm (1891-1935). Dieser war NSDAP-Gauleiter der Bayerischen Ostmark, Reichswalter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB) und Bayerischer Kultusminister.

Steinweg wurde 1935 umbenannt

Die Entscheidung für die Umbenennung wurde bei einer ihm gewidmeten Trauerkundgebung getroffen. Aufgrund des vorherigen, mittelalterlichen Namens Steinweg wurde allerdings vom damaligen Stadtarchivar Einspruch erhoben, woraufhin am 4. Juni 1935 die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Umbenennung durch den Stadtkämmerer und Rechtsrat Vollmuth stattfand. Dabei wurde die Präferenz der Anwohner berücksichtigt. Nach einer Befragung am 27. Juni 1935 gaben Geschäftsleute an, mit dem Namen zufrieden zu sein und sich bereits durch Adressänderungen an diesen angepasst zu haben. Damit blieb die Benennung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gültig. Am 1. Mai 1945 wurde die Straße auf Weisung der US-Militärregierung in Steinweg zurückbenannt.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.