Fußball – Die schönste Nebensache der Welt

Spiel des VfB gegen die Spielvereinigung Fürth am 11. Juli am Johann Leopold-Sportplatz in Coburg

Etwa 3000 (!) Menschen sollen zusammengekommen sein, um den ehemaligen Deutschen Meister in der mittlerweile populärsten deutschen Sportart zu sehen. Die Spielvereinigung Fürth, letzter Deutscher Meister vor dem Ersten Weltkrieg, und wenige Tage zuvor dem 1. FC Nürnberg im Finale um die Deutsche Fußballmeisterschaft knapp unterlegen, war zu Gast, um gegen den VfB Coburg 07 in der Vestestadt zu spielen.

Chancen auf eine Überraschung von Coburger Seite aus hatte man sich kaum ausgerechnet. Nur allzu gut wusste man, über welch hervorragendes Zusammenspiel die Fürther verfügten. Trotzdem stellten sich elf tapfere Coburger (Müller, Kohlmann, Probst, Simon, Kühnhold, Trommer I, Walter,  Rohmann III, Nößler, Schneider und Riermann I) dieser Aufgabe. 25 Minuten lang konnte man den Spielstand von 0:0 halten, bevor die Fürther zwei Tore in der ersten und acht Tore in der zweiten Spielhälfte erzielen konnten. Der VfB ließ es sich aber nicht nehmen, selbst einen Treffer zu erzielen.

Der VfB in der Liga Kreis Thüringen

Als Aufsteiger auf dem ersten Tabellenplatz zu überwintern, davon können viele Vereine nur träumen. Nicht aber der VfB Coburg 07 im Verbandspielwettbewerb um die Meisterschaft im Kreis Thüringen. Sieben Siege aus sieben Spielen, 14:0 Punkte (damals gab es noch zwei Punkte für einen Sieg) und 22:5 Tore lautete die eindrucksvolle Bilanz der Coburger in der Spielzeit 1920/21, als man die Vereine aus Jena, Gotha, Zella, Weimar und Ilmenau sowie vier Mannschaften aus Erfurt hinter sich ließ. Daran änderten auch zwei Niederlagen und ein Unentschieden in den letzten drei Spielen vor dem Jahreswechsel nichts. Gespannt warteten Fußballfans sonntags in Coburg auf die Durchgabe des Ergebnisses bei Auswärtsspielen, wobei die Jugendlichen es kaum erwarten konnten, das Ergebnis in den Gasthäusern der Stadt zu verkünden. Hervorzuheben ist dabei der sensationelle 3:1-Sieg gegen den Thüringischen Meister Sportklub Erfurt und der 0:5-Auswärtssieg in Weimar. Am Ende der Saison 1920/21 konnte tatsächlich die Meisterschaft gefeiert werden.