Stolperstein für Julius Wertheimer, Steinweg 54
Hier wohnte Julius Wertheimer. Er wurde am 27.05.1886 im thüringischen Themar geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Julius für Deutschland. Er heiratete die in Zirndorf geborene Käthe Meinstein. Julius baute sich eine eigene Metzgerei im Steinweg 53 auf. Im Erdgeschoß lag die Metzgerei, die Wohnung befand sich im 1. Stock. Im Jahr der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Julius in Schutzhaft genommen und wahrscheinlich auch misshandelt, anschließend aber wieder freigelassen. Gegen seinen anfänglichen Widerstand, später aber mit gewonnener Einsicht emigrierte Julius gemeinsam mit seiner Familie nach New York in den Stadtteil Brooklyn. In den 1950er-Jahren zog er zusammen mit seiner Frau in den New Yorker Stadtteil Queens um. Weil er von Deutschland ausgebürgert und dadurch staatenlos geworden war, nahm er bald die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Eine Anstellung fand er bei einem großen Schlachtbetrieb mit dem Namen „Lazar’s meats”. Daneben war Julius ein eifriger Leser der Zeitung „Aufbau“, die von deutschsprachigen Juden in New York verfasst und herausgegeben wurde. Julius Wertheimer starb im Juli im Juli 1971 in New York.
Herr Heiko Weigelt hat die Patenschaft für Julius Wertheimer übernommen.