Stolperstein für Abraham Friedmann
Ketschendorfer Straße 2
Hier wohnte Abraham Friedmann.
Abraham Friedmann wurde im Jahr 1873 in Autenhausen geboren und kam zur Jahrhundertwende nach Coburg, wo er dem Viehhandel nachging. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, in dem er verwundet wurde. Nach seiner Rückkehr wurde er Leiter der Bezirksschlächterei in Coburg und erhielt in der Folge den Titel Kommissionsrat. 1919 bezog er sein Haus in der Ketschendorfer Straße 2 und wurde bei der Generaldirektor Großschlächterei Großmann. Trotz seiner Bindung zu Deutschland und einer Verdienste im 1. Weltkrieg, bekam der assimilierte Friedmann bereits 1922 Morddrohungen von nationalsozialistischen Anhängern. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verschärften sich die Repressalien, insbesondere die persönlichen Angriffe des NSDAP-Mitglieds Franz Schwede übten starken Druck aus. Abraham Friedmann zeigte sich den Anfeindungen gegenüber gewachsen und drohte mit Gegenmaßnahmen, falls die Angriffe nicht aufhören sollten. Als Franz Schwede zum ersten NSDAP-Oberbürgermeister gewählt wurde, bekam Abraham Friedmann die gesamte Macht buchstäblich zu spüren. Er flüchtete zunächst nach Berlin und später nach Paris. Unter fadenscheinigen Vorwänden war sein Haus zwangsversteigert worden. Abraham Friedmann verstarb 1938 in Paris.
Klicken Sie hier um Ihren eigenen Text einzufügen