Markus Wächter auf den Spuren seines Urgroßvaters – des letzten Wächters der Morizkirche Karl Götz
Nicht allzu viele Buchhandlungen können sich einer so langen Tradition erfreuen, wie die Buchhandlung Riemann in Coburg.
Andreas Stubenrauch wurde am 12. Juli 1899 in Kottenbrunn (in der ehemaligen Coburger Enklave Königsberg) geboren. Er besuchte die Volksschule in Dörflis bei Königsberg und die Mittelschule in Coburg. 1914 trat er in das Ernst-Albert-Seminar für Lehrerbildung in Coburg ein. Ab Juni 1917 bis Februar 1919 war er Kriegsteilnehmer im ersten Weltkrieg.
Die 11jährige Anne Forchheimer brachte nach einem Tag voller Angst – nachdem im Morgengrauen des 10. Novembers 1938 die Coburger Juden zusammengetrieben und durch
die Stadt geführt worden waren ‐, den in der Turnhalle festgehaltenen Männern belegte Brote.
Hier wohnte Anne Rubin, geborene Forchheimer.
Anne Rubin kam 1927 in Coburg zur Welt. Mit ihren Eltern wohnte sie hier in diesem Haus. Leider nahm ihre unbeschwerte Kindheit am 10. November 1938, einen Tag nach der Reichspogromnacht, ein jähes Ende.
Der Weg jedes Menschen beginnt immer am Ort seiner Geburt und endet mit dem Tod irgendwo auf dieser Welt. Mein Weg wird wahrscheinlich hier in Coburg sein Ende finden.
Dass Krieg war, war uns Kindern überhaupt nicht bewusst, bis eines Tages, nachdem der Briefträger ein schwarz umrandetes Kuvert abgegeben hatte, im ganzen Haus nur noch Trauer herrschte und alle mit tränenverschmierten Gesichtern herumsaßen.
Uns Kindern gegenüber waren die russischen Soldaten sehr freundlich und da wir ja immer Hunger hatten, denn zu essen gab es nicht viel, fütterten sie uns mit Zucker, den sie in Tafeln, die wie Schokoladentafeln aussahen, immer bei sich hatten.
Als wir in Leer ausgestiegen waren, wurden wir von Schwestern des Roten Kreuzes in einen großen Raum im Bahnhofsgebäude geführt. Die Soldaten, die uns begleiteten, hatten plötzlich ganz andere Uniformen an. Es waren Engländer.
Eines Tages erfuhr meine Mutter, dass unsere Verwandten, die während dieser Entlausungsaktion von uns getrennt worden waren, in Salzgitter am Harz gelandet waren. Im Rahmen der Familienzusammenführung wurden wir dann ebenfalls vom Roten Kreuz per Eisenbahn dorthin gebracht. Diesmal fuhren wir in einem normalen Personenzug.