Coburg war in den 1920er Jahren eine wenig industrialisierte Stadt und auch das Coburger Land hatte kaum große Industriebetriebe vorzuweisen.
Vor allem auf dem Gebiet der Versorgung mit Lebensmitteln setzten die Coburger große Hoffnungen auf den Anschluss an Bayern, da es hier in den Augen der Coburger keinen Mangel gab.
Nachdem Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha am 14. November 1918 auf seinen Thron verzichtet hatte und der Gemeinschaftliche Landtag von Coburg und Gotha nicht mehr existent war, stand der sich zu bildende Freistaat vor der großen Aufgabe der Abwicklung des Vermögens des bisher regierenden herzöglichen Hauses.
Für einen Anschluss an Thüringen sprach vor allem die historische Zusammengehörigkeit. Man war schon im alten Herzogtum mit Thüringen verbunden gewesen.
Nach dem Anschluss Coburgs an Bayern am 01. Juli 1920 galt es für Bayern, die staatsrechtlichen Verpflichtungen Coburgs bzw. dessen Verwaltungsgemeinschaften mit Thüringen und Preußen zu lösen.
Die Postkarte aus dem Jahre 1920 sorgte damals für große Aufregung.
Schon seit dem Spätherbst 1920 propagierten SPD-Kreise in Coburg die Möglichkeit einer „Republik Franken“ für den Fall einer Trennung Bayerns vom Reich.
Seit den Stadtratswahlen vom 7. Dezember 1924 saßen für den Völkische Block vier Stadträte im Stadtparlament. Diese waren Franz Schwede, Ernst Bernhardt, Georg Linke und Gustav Neutsch.
Der jüdische Generaldirektor der Großschlächterei C. Großmann AG in Coburg, Abraham Friedmann, war aufgrund seiner Religion und seiner gesellschaftlichen Position ein „Lieblingsopfer“ der Nationalsozialisten.
Nachdem die Nationalsozialisten 1929 die Mehrheit im Stadtrat und 1931 durch die Wahl des NSDAP-Führers in Coburg, Franz Schwede, zum Ersten Bürgermeister die absolute Macht in der Stadt erlangt hatten, begannen sie mit der gezielten Verfolgung der Juden in Coburg.