Der Initiator des inzwischen europaweit bekannten Projekts, Gunter Demnig, verlegte 28 Gedenksteine aus Messing.
Sie sollen an die Opfer der NS-Zeit in Coburg erinnern. Zu diesem Zweck verlegte der Künstler sie vor Gebäuden, die in
der Regel die letzten Wohn- oder Zufluchtsstätten jüdischer Mitbürger und politisch Verfolgter waren verlegen.
Hier wohnte Anne Rubin, geborene Forchheimer.
Anne Rubin kam 1927 in Coburg zur Welt. Mit ihren Eltern wohnte sie hier in diesem Haus. Leider nahm ihre unbeschwerte Kindheit am 10. November 1938, einen Tag nach der Reichspogromnacht, ein jähes Ende.
Der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 ist gescheitert. Hätte ein erfolgreicher Verlauf des Attentats bzw. des Staatsstreichs etwas am „Gang der Dinge“ geändert?
Hier wohnte Bella Ludwig, geboren am 16. Februar 1888 in Simmershausen.
Im Oktober 1919 kamen Bella Ludwig und ihr Mann Nathan Ludwig nach Coburg. Nathan Ludwig verstarb am 22. Juli 1939. Bella Ludwig wurde gezwungen ihr Haus zu verlassen und zusammen mit vielen anderen Juden, die noch in Coburg lebten, in die Ketschengasse 6 zu ziehen.
Hier wohnten Berta und Hermann Hirsch. Berta Hirsch wurde am 16. Mai 1891 in Bendorf geboren, Hermann Hirsch am 19. Juni 1883 in Hanau. 1914 übernahm Hermann Hirsch die Stelle des Predigers der Israelitischen Kultusgemeinde in Coburg.
Hier wohnten Berta und Simon Rothschild. Berta Rothschild wurde am 10. Mai 1880 in Oettingen geboren, Simon Rothschild am 19. November 1867 in Krautheim.
Hier wohnte Betty Friedmann, geboren am 13. August 1880 in Trabelsdorf. Betty Friedmann war mit dem Kaufmann Jakob Friedmann verheiratet.
Was war der 20. Juli 1944, dessen 65. Jahrestag wir heute begehen? Ein Aufstand des Gewissens? Ein gescheiterter Versuch, national-konservativer Offiziere, sich selbst an die Macht zu bringen? Beide Meinungen in vielen Varianten wurden in der Diskussion um die Bedeutung des 20. Juli 1944 vorgebracht.