In der Coburger Turnerschaft bewies in der Nachkriegszeit vor allem ein Spieler überdurchschnittliches Talent: Der Feldhandballer Gerhard Bauersachs wurde im Alter von 20 Jahren als erster Oberfranke in die bayerische Länderauswahl berufen.
Nach Besucherzahlen lag Coburg in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts als eine der „badefreudigsten“ Städte deutschlandweit an erster Stelle. 1907 hatte in der Löwenstraße das „Ernst-Alexandrinen-Volksbad“ eröffnet, auch nach dem Anschluss an Bayern 1920 noch eines von nur vier Hallenbädern im Freistaat.
Freeclimbing, On Sight-Klettern und Bouldern sind Begriffe aus dem modernen Klettersport, die man vor hundert Jahren noch nicht kannte. Damals galt es noch, die Felsen-Türme in der Fränkischen Schweiz, dem Klettergebiet der Coburger, zu erobern.
Fast 1.000 Urkunden und 500 Medaillen – davon allein mehr als 100 Goldene bei Bayerischen und Deutschen Meisterschaften – das ist die Bilanz von mehr als einem halben Jahrhundert sportlicher Aktivität.
Wer über 70 Jahre lang – bis ins gesetzte Alter von 90 Jahren – an jedem Deutschen und Bayerischen Turnfest teilnahm, mit 65 noch einmal Turnfestsieger und mit 71 Jahren Vizeweltmeister wurde, den darf man mit Fug und Recht einen „Jahrhundertsportler“ nennen.
In der siebten Ausgabe unseres Lesebuches dreht sich alles um das Thema Sport.
In einer Zeit, in der von „Willkommenskultur“ noch keine Rede sein konnte, gründen junge Gastarbeiter und Studenten 1969 in Coburg einen Fußballverein. Aus Freude am Spielen – sicher aber auch, um über den Sport Anschluss zu finden und sich fernab der eigenen Wurzeln ein kleines Stück Heimat zu schaffen.
Unter der Vermittlung eines Coburgers gelang es Anfang des 20. Jahrhunderts nicht nur, den damals noch jungen Deutschen Schachbund (gegründet 1877) aus der Krise zu führen – unter der Führung von Dr. Rudolf Gebhardt, Gymnasialprofessors am Casimirianum, entwickelte sich der Verband in den folgenden Jahren sogar zur damals weltweit größten Schachorganisation.
Die Idee entstand – wie so oft – in geselliger Runde unter Freunden: Warum nicht einmal mit dem Rutscherauto den Vesteberg herunterfahren? Die nötigen Fahrzeuge wurden noch schnell auf dem Flohmarkt erstanden: der Bobby Car Club Coburg war geboren.