Liebe Mutti, wir alle, Deine ehemalige Familie denken viel an Dich. Entzückt war ich, als Karlheinz mir erzählte, dass er mit Hilde von Carola des Öfteren eingeladen wird und da wird gekocht, was Mutti uns so gerne vorsetzte. Neulich gab es zum Beispiel Hühnerfrikassee. Du Siehst also, Deine Küche, liebe Mutti, ist noch in aller Munde.
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In diesen Tagen wird in den Medien immer wieder über den Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren berichtet. Der Krieg hatte auch auf unsere Familie Auswirkungen und nachdem mein posthumer Brief an Mutti mir viel Anerkennung und Freude gebracht hat, möchte ich auch dir solch rückschauende Zeilen widmen.
Politisch hatte es eine Veränderung gegeben und nach einigen Jahren ging es endlich mit der Wirtschaft wieder aufwärts. Die Menschen hatten wieder Arbeit, es wurde viel gebaut und auch wir sind 1938 umgezogen in ein neueres Haus am Stadtrand von Coburg. Mein Vater hatte ganz in der Nähe in der Hindenburg-Kaserne eine Arbeit als Schreiner gefunden. In unserer Straße gab es viele Kinder, sodass uns der Wohnungswechsel nicht schwer gefallen ist. Im Gegenteil, wir waren plötzlich frei wie Vögel, um uns herum Felder und Wiesen, was wir so nicht kannten. Wir konnten auf der Straße spielen, ohne Angst haben zu müssen, dass ein Auto kommt.
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